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Konrad Zuse und der Beginn des Computerzeitalters

Wer hat den ersten Computer erfunden? Die Antworten auf diese Frage reichen von "Das weiß ich nicht!" über Charles Babbage, Alan Turing bis Bill Gates. Nur wenige kennen den richtigen Namen: Konrad Zuse.

Am 22. Juni 1910 in Berlin geboren, zeigte bereits der jugendliche Zuse großes Interesse an mechanischen Konstruktionen und kreativer Gestaltung. 1935, nach Abschluss des Bauingenieurstudiums an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg, begann er im Wohnzimmer seiner Eltern in Berlin-Kreuzberg mit dem Bau des ersten Computers der Welt (Z1). Der rein mechanische, binäre Rechner glich in seiner Architektur bereits heutigen Computern. Da er störanfällig war, konstruierte Zuse 1941 die Z3, den weltweit ersten funktionsfähigen Computer mit Relais.

1945 entstand mit dem "Plankalkül" die erste höhere Programmiersprache. 1949 gründete er mit der Zuse KG die erste Computerfirma in Deutschland. Diese baute u.a. auch den ersten Plotter (Z64). Die Frage "Wie rechnet das Universum?" veranlasste Zuse 1967 zu der vieldiskutierten Veröffentlichung "Der Rechnende Raum". In seiner Freizeit rekonstruierte er seine im Krieg zerstörten Rechner Z1 und Z3, baute einen Windturm zur optimalen Ausnutzung der Windenergie und widmete sich der Malerei.

Zum 100. Geburtstag des Computerpioniers erinnern bundesweit Ausstellungen, Vorträge und Workshops an sein Leben und Werk und machen auf die Aktualität seiner Erfindung im digitalen Zeitalter aufmerksam.